Anuradhapura und die Kültür

08.10.2014

Sehr pünktlich und nach einem guten Frühstück stand Vicky in der Lobby vom Hotel, um mich auf die Tour mitzunehmen. Er war schon eine Weile von zuhause (nahe Kandy) unterwegs gewesen und war voller Tatendrang – ich auch! Also ging es los mit seinem schön gepflegten weißen Toyota. Sehr schnell stellte sich heraus, dass ich mit ihm nicht nur einen Fahrer sondern auch einen guten Reiseführer engagiert hatte, der nicht nur die von jedem verlangten Attraktionen in Petto hatte. Einzig, dass ich noch keine großartige Lust hatte, die Tour komplett zu organisieren, war ihm nicht so ganz geheuer. Ich wollte lediglich acht Tage herum gefahren werden, um dann irgendwo abgesetzt zu werden. Ob dabei nun alle Sehenswürdigkeiten schon erschlagen waren oder nicht, war mir egal.

Wetlands Wetlands

Wetlands Wetlands

Vicky war auch ein guter Gespächspartner, der sehr offen über den vergangenen Bürgerkrieg, Unterschiede zwischen West und Ost sowie Arm und Reich aber auch über Natur und Kultur seines Landes sprach. Ich konnte ihn auch schnell davon überzeugen, dass ich am Liebsten überall und scharf aß. Um es zu glauben stellte er mich gleich mal am Straßenrand irgendwo im Nirgendwo auf die Probe.
Es gab Schwein mit Curry und Reis. Schön scharf. Sehr lecker. Von einen netten Mami serviert. Zu fast keinem Preis. Und zur Zufriedenheit Vickys – ich hatte nämlich alles ratzeputz vertilgt. Somit war das auch geklärt.

Big StupaJethawanaramaya Dagoba

Let\'s walk around Let’s walk around

Praying people Praying people

From outside From outside

Ausserhalb von Negombo wurde die Gegend sehr schön. Es ging zeitweise über Alleen, dann durch Ackerland nach Norden. An einer Lagune machte die Strasse einen Knick und führte ins Landesinnere. Auch hier durch schöne Landschaft: weites Grasland, Strauchwälder und man hatte immer das Gefühl, dass doch gleich ein Elefant hinter dem Busch hervor sprang. Tat er nicht! Nur hin und wieder mal ein Affe. Es war eine lange Strecke aber durch die Abwechslung (und es war ja auch alles neu für mich) vergingen die ca. sechs Stunden bis Anuradhapura recht zügig. Wir kamen früh nachmittags an und die Stadt machte einen ausgestorbenen Eindruck. Das lag daran, dass gerade Tausende von Menschen aus allen Ecken Sri Lankas hier waren… äh? ja? und wo waren die? …um das Vollmondfest hier zu feieren. Und diese Menschen waren eben nicht in der Stadt sondern bevölkerten die Tempel im historischen Distrikt.

Basin Basin

Stores Stores

Basin Basin

Buddha statue Buddha statue

So hatte ich einen großen Vorteil: An einem wichtigen Feiertag in einer bedeutenden antiken Stadt unterwegs zu sein, ein Zimmer bekommen zu haben und trotzdem noch wenig Gedränge bei den Sehenswürdigkeiten zu haben. Das Zimmer: Es war ziemlich komfortabel mit großem Bad und Klimaanlage. Die Gastgeber waren super nett. Gleich bei der Ankunft bin ich erst mal mit Getränken versorgt worden. Zusammen mit einer gestrandetetn Holländerin, die die Tage bis zur Ankunft ihres Freundes überbrückte, war ich der einzige Gast. Zum Unterhalten war aber erst einmal nicht viel Zeit. Ich wollte ja noch die antike Stadt erkunden.

Stupa Stupa

Entrance Entrance

Bell tower Bell tower

Moonstone Moonstone

Die Tour durch Anuradhapura lief durch Fahrer und Auto sehr komfortabel ab. Zunächst fuhren wir zum Welcome Center vor, in dem ich den Eintritt entrichtete und mit DVD und Karte ausgerüstet wurde. Die Anlage ist sehr groß aber es gibt gute ausgebaute Strassen zwischen den einzelnen sehenswürdigkeiten. Hier machte es sich auch angenehm bemerkbar, dass ich einen erfahrenen Fahrer hatte, der jeden Reiseführer locker ersetzen konnte. Er war ein wandelndes Lexikon. Dabei stets wachsam aber nie zu präsent. Wir fingen an an der sehr beeindruckenden Jethawanaramaya Dagoba, die nach ihrer Fertigstellung im 3. bzw. 4. Jahrhundert mit 122 Metern das damals dritthöchste Gebäude der Welt war. Heute ragt sie immer noch beeindruckende 71 Meter in die Höhe und ist das höchste Backsteingebäude der Welt.

Stupa Stupa

Stupa Stupa

Stupa and piles Stupa and piles

Hier war dann auch der Ort, an dem ich mir die ersten Brandblasen meines Lebens an den Fusssohlen holte! Es war schönes Wetter – eigentlich gut sowas. Leider muss man die Stupa ohne Schuhe umrunden und da das viele Menschen machen, ist der Boden sehr glatt, was ihn in einen idealen Hot Stone verwandelt. Den Pilgern mag das nichts ausmachen, einem verweichlichtem Europäer, der Bodentemperaturen über 25 Grad nicht gewöhnt ist, verbrennt es bei gefühlten 60 bis 70 Grad schon mal die Sohlen… Trotzdem ist es lohnenswert, sich die Stupa in Ruhe von allen Seiten anzusehen.

Old temple Old temple

Buddha statue Buddha statue

Pupils Pupils

Monkeys Monkeys

Monkeys Monkeys

Monkey family Monkey family

Mother and baby Mother and baby

Nach Abkühlung der Füsse im klimatisierten Auto stieg ich wieder beim Kuttam Pokuna aus, den Zwillingsteichen. Hier gab es einige Verkaufsstände, einen Schlangenbeschwörer und auch etwas mehr Touristen – so etwa 5 bis 7. Die Badeteiche lagen schön im Schatten und waren schnell umrundet und es ging weiter zur Samadhi Buddha Statue. Diese lag in einem von Affen bevölkerten schattigen Wald umgeben von Ruinen. Es erinnerte ein wenig an Kambodscha. Insgesamt ein sehr schöner und schattige Ort zum etwas Ausruhen. Ausruhen, bevor es nämlich schon wieder zu der nächsten großen Pagode, der Abayagiri Dagoba, weiter ging. Dahinter begann ein Bereich mit einigen Tempeln und Klöstern. Hier fanden sich gute Einsichten in die Räume, z.B. die riesige Reisausgabe, interessante Kunstwerke wie ein Geländer un Schlangenform und gut erhaltenen Mondsteine. Auch hier schlenderte ich eine ganze Weile herum und fand viele versteckte Orte, an denen ich noch viel mehr Zeit hätte verbringen können.

Stupa Stupa

Bodhi tree Bodhi tree

Bodhi tree Bodhi tree

Stupa and tower Stupa and tower

Piles Piles

Piles HDR Piles HDR

Vicky zeigte mir noch mehrere Dagobas unter Anderem die sehr schöne und strahlend weiße Thuparama Dagoba, die als das älteste buddhistische Bauwerk in Anuradhapura gilt. Sie wurde im 5. Jahrhundert vor Christus gebaut und ist 19 Meter hoch. Angeblich wird hier das rechte Schlüsselbein Buddhas aufbewahrt. Die Anzahl der Pilger war dementsprechend hoch.
Allerdings nichts im Gegensatz zur Ruwanwelisaya. Hier sah ich dann wirklich, wie viele Menschen zum Volmondfest unterwegs waren. Alle weiss gekleidet und unterwegs zur Stupa oder zum Bodhi Baum etwas weiter vorne. Aber zunächst sah ich mir die Ruwanwelisaya Stupa an. Ein gigantisches Bauwerk, das 91 Meter hoch ist und auf eine Plattform mit 145 Metern Seitenlänge steht. Die Plattform wird von 344 Steinelefanten umgeben. Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 140 vor Christus. zusammen mit der Lebhaftigkeit der Pilger war der Besuch der Dagoba sehr beeindruckend.

Ruins Ruins

Snake in sandstone Snake in sandstone

Stairs Stairs

Buddhist flag Buddhist flag

Old stupaThuparama Dagoba

SkyThuparama Dagoba

Ich ging weiter über die breite Pilgerstraße zum Jaya Sri Maha Bodhi. Dieser Bodhi Baum wurde 250 vor Christus aus einem Steckling des originalem Bodhi Baum gezogen, an dem Buddha seine Erleuchtung bekam. Er ist damit der urkundlich älteste Baum der Welt und einer der heiligsten Orte Sri Lankas. Hier waren auch unheimlich viele Meschen unterwegs. Während ich mich umschaute, kam ich mit einem Mönch aus dem Norden Sri Lankas ins Gespräch. Wie so oft, war er sehr interessiert daran, was ich hier machte und wo ich herkam. Er erklärte mir auch einiges über diesen Ort und das Fest, das gerade im Gange war. Im Laufe der Zeit wurde es immer voller und ich verließ diesen interessanten Ort.

Way to the Bodhi tree Way to the Bodhi tree

Temple Temple

Stupa Stupa

Biggest StupaRuwanwelisaya

Elephants Elephants

Park Park

Cows Cows

Am Guesthouse angekommen, wurde ich mit einem kühlen Tee empfangen und das Essen war auch schon beinahe fertig. Die Holländerin war am Skypen und ich besorgte uns gleich mal ein kühles Bier. Wir aßen zusammen, es gab sehr gute Curries, und beschlossen, nach dem Essen noch zum benachbarten Tempel zu laufen, da hier eine Zeremonie stattfand. Wir kamen mitten in der Zeremonie an und wurden freundlich empfangen aber gebeten, uns jetzt erst mal dezent im Hintergrund zu halten. Das taten wir und schauten gebannt zu, wie die Leute nacheinander geweiht wurden und dann ihre Opfer am Bodhi Baum anlegten. Etwas später nach der Zeremonie wurden wir eingeladen, uns zu ihnen zu setzen und wurden neugierig befragt. Nach einem langen, anstrengenden aber sehr interessanten Tag mit vielen neuen Eindrücken, war es dann auch an der Zeit, ins Bett zu gehen.

Buddhist monk Buddhist monk

Oldest Bodhi tree Oldest Bodhi tree

Bodhi tree Bodhi tree

Park Park

Another Bodhi tree Another Bodhi tree

Part of the stupa Part of the stupa

Prayer Prayer

Prayer Prayer

Curry Curry

Stupa in Anuradhapura Stupa in Anuradhapura

Carvings Carvings

Anuradhapura Anuradhapura

Anuradhapura Anuradhapura

Anuradhapura Anuradhapura

Anuradhapura Anuradhapura

Ruwanwelisaya Ruwanwelisaya

Lying Buddha Lying Buddha

Jaya Sri Maha Bodhi tree Jaya Sri Maha Bodhi tree

Ruwanwelisaya Ruwanwelisaya

Ruwanwelisaya Ruwanwelisaya