Polonnaruwa und das beste Brathähnchen ever

10.10.2014

Heute hatte ich einen Ausflug nach Polonnaruwa geplant. Ich hatte einen super Ausgangspunkt für die Sehenswürdigkeiten im zentralen Norden. Mitten zwischen den wichtigen Nationalparks und den historischen Städten. Dabei habe ich auch noch in einem neuen Guesthouse mir bester Verpflegung geschlafen – was will man eigentlich mehr?

Polonnaruwa lake Polonnaruwa lake

Polonnaruwa lake Polonnaruwa lake

Library Library

Library Library

Nach dem Frühstück ging es dann los zur historischen Königsstadt Polonnaruwa. Die Stadt löste im 10. Jahrhundert Anuradhapura ab und entwickelte sich schnell zu einer der wichtigsten und größten Städte zu dieser Zeit. Besonders herausragend war die Errichtung ausgeklügelter Bewässerungssysteme mit Stauseen und einem großen Kanalnetz. Um einen Überblick über die Stadt und ihre Anlagen zu bekommen, besuchte ich zuerst das schöne Museum. Hier findet man neben Skulpturen und anderen Ausgrabungsstücken auch anschauliche Modelle und Pläne. Ich fand es interessant, zumal die Stadt wirklich große Ausmaße hat und man sich so viel besser vorstellen kann, wie das einmal ausgesehen haben könnte.
Nach dem Museumsbesuch fuhren wir auf dem 1000 Jahre alten Steindamm zur Bibliothek, wo meine eigentliche Besichtigung begann. Es war zwar noch morgens, die Sonne brannte aber schon wieder unbarmherzig. Wenigstens wehte eine leichte Brise vom See. Die Bibliothek war relativ schnell angeschaut und sicher auch nicht das echte Highlight der Stadt.

Library Library

Library Library

Termites Termites

Polonnaruwa Polonnaruwa

Kings palace Kings palace

Kings palace Kings palace

Wir fuhren weiter in den Palastbezirk bzw. die alte Innenstadt. Hier sah ich den Königspalast mit seinen beeindruckend dicken und hohen Mauern und sehr aufwendig verzierte Ratshalle. Alles liegt sehr schön im Grünen unter Bäumen, teils von erheblicher Größe. Man kann in etwa nachvollziehen, wie diese Gegend früher im Urwald aufgefunden wurde. Nach der Erkundung der Gegend um den Palast ging ich weiter, um eine Etage tiefer bei den alten Bädern herauszukommen. Von dort ging es weiter zur Ratshalle, die sehr schön mit Tigern und Elefanten verziert ist. Der zentrale Bezirk war schon mal ein echtes Highlight der Besichtigung. Im Gegensatz zu Anuradhapura, wo es viele sehr gut erhaltene Stupas gibt, hat man hier mehr Einblick in den Aufbau der antiken Stadt. Die Gebäude sind zwar nicht mehr so gut erhalten, dafür wesentlich vielfältiger.

Trees Trees

Trees Trees

Big tree Big tree

Lion Lion

Moonstone Moonstone

Bath Bath

Bath Bath

Polonnaruwa Polonnaruwa

PolonnaruwaRatshalle

Murals Murals

Murals Murals

Lion Lion

PolonnaruwaRatshalle

Lion Lion

PolonnaruwaRatshalle

Weiter ging es an einem Hindu Tempel vorbei zum Reliquienhaus. Hier wurde der Zahn Buddhas aufbewahrt bevor er nach Kandy gebracht wurde. Der Weg dorthin ist sehr schön schattig und von Bäumen bewachsen. Es ist nicht ganz so aufgeräumt und es liegen noch viele alte Steine herum. man fühlt sich ein wenig in die Zeit der Entdeckung zurück versetzt. Wenn man genau hinsieht, merkt man schnell, dass die Entdeckung schon vorbei ist. Auch die scheinbar willkürlich herumliegenden Steine sind jeder nummeriert und katalogisiert.
Der Bereich um das Reliquienhaus besteht aus vielen Dagobas und Tempeln mit einigen Skulpturen. Zu meiner Freude (immer noch Brandblasen an den Sohlen) musste man die Schuhe nur beim „betreten“ der Gebäude ausziehen, was allerdings bei dem Schotterboden teilweise auch schmerzhaft war. Sehr beeindruckend ist dann das gigantische Steinbuch am Ende des Bereiches. Es ist ein großer beschriebener Steinbrocken, und erzählt die heroischen Geschichten des einstigen Königs.

Big puzzle Big puzzle

Polonnaruwa Polonnaruwa

Trees Trees

DagobaReliquienhaus

Stairs Stairs

Polonnaruwa Polonnaruwa

Buddha Buddha

Buddha Buddha

Moonstone Moonstone

Murals Murals

IMGP6210-2Buddha in the back

IMGP6212-2Tower

IMGP6215-2Buddha

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Letter stone Letter stone

Nach einer Erfrischung setzte ich mich wieder ins Auto und wir fuhren weiter durch den Handwerks- und Einkaufsbezirk. Das sind also die Stadtrandbezirke, wo die normalen Menschen lebten und wohnten. Die Strasse war recht lang und auf beiden seiten gesäumt von kleinen Shophouses. Dann kam ein größerer Platz und links stand eine sehr große Dagoba. Ich wurde hier raus gelassen, um diesen Bezirk zu Fuß zu erkunden. Natürlich ging ich erst einmal zu Dagoba, Rankoth Vihara. Auch hier sah man gut das Ausmaß der Anlage. Das ganze Gebiet war von breiten Wegen durchzogen und schien sehr planvoll angelegt worden zu sein. Links vom Weg schienen weitere Tempel oder offizielle Gebäude gewesen zu sein, rechts waren Wohnhäuser. Ich ging ein wenig nach rechts, da es hier einen Steinhügel gab, der von einem sehr seltsamen Baum bewachsen war. Zuerst dachte ich, er wäre abgestorben, bis ich grüne Triebe entdeckte. Nachts musste das bestimmt gruselig aussehen. Ich hielt mich hier eine Weile auf, auf der anderen Seite war noch ein akkurat gespaltener Fels, auch nett.

Dagoba Dagoba

Dagoba Dagoba

Strange tree Strange tree

Strange tree Strange tree

Strange tree Strange tree

Divided Divided

Beim Weitergehen erreiche ich das Gebiet der Lankatilaka, einem Gebäude in dem eine 17 Meter hohe stehende Buddhastatue steht. Aussen herum sind wieder einige Tempel und viele Wasserbecken. Am Gebäude sehe ich ein paar Affen herum turnen. Ich mache natürlich wieder einige Fotos, als mir ein chinesische Pärchen anspricht und nach dem Weg fragt. Anhand unser beider Akzente merken wir schnell, dass wir alle Deutsche sind. Sie sind in Deutschland lebende Hongkong-Chinesen und gerade auf Asien Reise. wir unterhalten uns eine Weile und geben uns Tipps, bis es irgendwann zu Regnen beginnt. So flüchten sie zu ihrem Fahrer und ich weiter auf der Suche nach einen Baum, unter den ich mich erst mal stellen kann. Als es nachläßt gehe ich weiter zur Kiri Vihara Dagoba, die nach 700 Jahren im Dschungel immer noch perfekt weiss entdeckt wurde und im Originalzustand zu betrachten ist. Ausserherum tummeln sich die Kapuzineraffen. Es geht über mehrere Treppen weiter hinunter, bis ich an dem Platz herauskomme, an dem mein Fahrer wartet. Hier gibt es ein Unmenge Souvenierstände und Verpflegungsmöglichkeiten. Ich nutze diese auch gleich, um meine Wasservorräte aufzufüllen.

IMGP6295-2Temple area

IMGP6298-2Big standing Buddha

IMGP6301-2Big standing Buddha

IMGP6304-2Sign

Basin Basin

Temple monkey Temple monkey

Lion Lion

Monkeys Monkeys

Sitting Buddha Sitting Buddha

Standing Buddha Standing Buddha

Sleeping Buddha Sleeping Buddha

Baked Chicken Baked Chicken

Nach einer kleinen Pause geht es dann weiter zum letzten Highlight, den Gal Vihara Buddhas. Auf dem weg dort hin passiert man ein großes Wasserbecken und biegt dann in einen gepflegten Park ab. Dort tummelten sich gerade einige große Warane. Nach einen Kurve steht man dann vor den riesigen Granitblock, aus dem die Buddhas heraus gehauen wurden. Die großen Figuren sind perfekt erhalten und sehr beeindruckend. Ich laufe ein wenig durch die Anlage, um einen geeigneten Fotostandort zu finden. Nach einer Weile laufen und klettern stelle ich dann aber fest, dass meine geschundenen Füße jetzt wirklich mal eine Pause brauchen, vor Allem weil ich morgen ja den Aufstieg nach Sigiriya eingeplant hatte.
So fuhren wir zurück zur Unterkunft. Ich bat Vicky, auf dem Rückweg für ein paar Einkäufe zu stoppen. Ausserdem musste ich noch Geld besorgen und wollte auch noch nach geschnitzten Masken suchen. Natürlich hatte er genau den richtigen Ort in petto. in einem kleineren Dorf machten wir Halt. Es gab einen ATM und im Dorfladen ausreichend Wasser und was zu knabbern. Praktischerweise war auch noch ein Beer Store nebenan. Und gegenüber war ein Maskenschnitzer. Schon lustig, wie alle Wünsche auf einmal erfüllt werden können. Der Schnitzer hatte eine riesige Auswahl. Ich entschied mich für ein paar hübsche kleine Masken als Mitbringsel und eine etwas größere für mein Regal. Natürlich wurde mir ausgiebig erklärt, was für eine gute Qualität meine Auswahl hatte. Ich zauderte ein wenig herum und „drohte“ an, Masken einer schlechteren Qualität zu nehmen, bis wir uns auf einen guten Preis (ich denke für alle) geeinigt hatten und ich dann beim Zahlen noch mit Geschenken überhäuft wurde – genau nochmal die kleinen Masken, die ich gerade gekauft hatte. Ich hatte ein gutes Gefühl, da ich zufrieden war und den Eindruck hatte, dass der Maskenmann auch genug Erlös erwirtschaftet hatte.
Zuhause angekommen und nach einem kühlen Bier auf der Terrasse und einer ähnlich kühlen Dusche erwartete mich das beste Brathähnchen, dass ich je gegessen habe. Wienerwald, Du kannst einstecken! Ein wahrscheinlich bis zum Ende glückliches freilaufendes Huhn wurde mutmaßlich lebend mit dem Motorrad hierher transportiert, frisch und mit einem Lächeln im Gesicht vor Ort geköpft und dann noch warm gerupft. Hernach mit einer sehr genialen Paste aus Kokos und Chili und was weiss ich noch umhüllt, nachdem es mit Kräutern aus dem Garten gestopft wurde. Das Ganze wohl am offenen Feuer gegrillt und mir auf den Teller gelegt… Will sagen, ein leckeres, frisches, perfekt gewürztes und knuspriges Träumchen von Huhn! Nomnomnomnomnom!!!! Mann, bin ich zufrieden ins Bett geplumpst!