18. und 19.10.2014

Ich wachte wieder sehr früh auf. Mein Zimmer lag super im ersten Stock, direkt am Meer und unter den Bäumen. Und genau dieser Umstand ließ mich nicht lange schlafen. Das Meer rauschte wegen des Wetters nicht unbedingt sanft, woran ich mich aber beim Einschlafen gewöhnte. Allerdings meinten die Baumbewohner und dabei besonders die kleinen grünen Papageien, sich rechtzeitig vor Sonnenaufgang über die weiteren Pläne des Tages verständigen zu müssen. Damit es auch keine Missverständnisse gibt, in einer Lautstärke, die garantiert nicht vom Meeresrauschen geschluckt wird und so, dass es auch die kleinen grünen Kollegen am anderen Ende von Tangalle mitbekommen. Ja, das taten sie sehr effizient. Das hatte zur Folge, dass ich noch gut und gerne drei Stunden bis zum Frühstück warten musste, die ich mit lesen und weiteren Reiseplanungen gut rumbrachte.

Tangalle Beach Tangalle Beach

Tangalle Beach Tangalle Beach

Beim Frühstück traf ich dann auch gleich ein paar Leute, es war also doch nicht ganz ausgestorben hier. Eine Schweizerin und zwei Australier kamen auch zum Frühstück. Es herrschten aber rede Diskussionen und es stellte sich heraus, dass für diese Leute der Abreisetag gekommen war. Dafür erhielt ich eine Nachricht von Zuhause, dass sich eine Cousine einer Freundin ganz in der Nähe aufhalten musste. Ich gab meine Koordinaten durch und wartete, was „Ganz in der Nähe“ in diesem Fall konkret bedeutete. Nach dem Frühstück lief ich den Strand entlang auf der Suche nach dem hier in der Nähe ansässigen Schildkrötenprojekt. Dort am Strand angekommen fand ich aber niemanden vor und es sah so aus, also ob hier noch nichts angelaufen war. Der Stand war übrigens laut meinen Gastgebern nur noch ein Schatten seiner selbst. Vor dem Tsunami muss er deutlich breiter gewesen sein. Das belegen auch ein paar Baumreste, die direkt an der Wasserkante noch zu sehen sind. Mir wurden auch ein paar Bilder vor und direkt nach der Katastrophe gezeigt. Es war nichts mehr da und ich bewundere die Leute, was sie hier wieder alles aufgebaut hatten.

Former Beachfront Former Beachfront

Tsunami victims Tsunami victims

Den Tag verbrachte ich ziemlich faul. Ich ging in den Ort und durch die Mangroven. Zum Nachmittagsbier traf ich dann ein sehr nettes Thüringer Pärchen. Sie übernachteten im Nachbarhotel und waren auch nicht ganz schlüssig, was man hier noch so machen konnte. Wir quatschten ein wenig über die Reise und verabredeten uns zum Abendessen. Das gab es auch in der Nachbarschaft. Die Hotels hier waren noch nicht recht auf Gäste eingerichtet. Die Saison war noch nicht ganz am Anlaufen. So war dann die Speisekarte auch nur ein Ideengeber, was man hier zur Saison so erwarten konnte. Letztendlich gab es wieder Rice and Curry und für mich ein Devils Chicken, alles aber sehr gut. Nach dem essen ging es dann noch auf ein Bierchen zu mir ins Hotel, da war einfach am meisten los. Wir beschlossen dann, gemeinsam nach Hikkaduwa zu fahren, da dort sicher etwas mehr los sein musste. Da ich von der Freundin noch nichts gehört hatte, klang mir das nach einem echten Plan.

Roti Hut Roti Hut

Parrots Parrots

Am nächsten Morgen hätte ich fast noch ein besonderes Mitbringsel gehabt, das allerdings beim Umpacken von Tee und Curry aus der Tüte über meinen Arm an die Zimmerdecke geflüchtet ist. Wenn ich die Tüte einfach so eingepackt hätte, wäre eine handflächengrosse Spinne in Deutschland angekommen. Schade, wäre sicher ein großer Spass gewesen! Nach dem Schreck ging es also zum Busbahnhof und wir richteten uns auf eine nicht allzu lange aber heiße Fahrt ein, die Sonne schien nämlich endlich wieder. Nach der Abfahrt bekam ich dann auch die Nachricht der Freundin, dass die Cousine in Mirissa sei. Super, gerade was ausgemacht und schon wieder eine Planänderung. Nach kurzem Überlegen entschloss ich, kurzfristig in Mirissa auszusteigen, was auf dem weg lag. Ich verabredete mich mit den beiden Thüringern auf ein späteres Treffen und sagte dem Schaffner, er sollte mich in Mirissa rauslassen. Gut, das hat er wohl vergessen und ich musste mich darauf einstellen, mit Thüringen weiter zu fahren. Eine Stadt später gab es aber noch einen Busbahnhof, auf dem ich fluchtartig das Fahrzeug verließ, mich geistesgegenwärtig an der Gepäckklappe festhielt, um sie zu öffnen. Dabei bekam ich meine Tasche zu greifen, blieb stehen und nutzte die Abfahrt des Busses, die Tasche heraus zu ziehen. Der Klappe konnte ich noch einen Stoss verabreichen und sie ging wohl zu… Busfahren ist crazy hier! Mit dem TukTuk ging es dann für den dreifachen Buspreis wieder eine Stadt zurück. Die Cousine habe ich dann tatsächlich beim Abendessen getroffen. Mirissa ist wohl gerade das angesagte Backpackerparadies. Hier war bisher am Meisten los.